koloniale straßennamen | postkoloniale erinnerungskultur
Geschichte, Kunst und Beteiligung
Europas Stadtlandschaften sind geprägt von Spuren der Kolonialvergangenheit, Straßennamen erinnern bis heute an einst eroberte Gebiete und ehren koloniale Akteure. Inzwischen engagieren sich mehr und mehr Initiativen auf lokaler Ebene für die kritische Auseinandersetzung mit diesen kolonialen Benennungen.
Die erinnerungskulturelle und beteiligungsorientierte Ausstellung freedom roads! koloniale straßennamen | postkoloniale erinnerungskultur greift die aktuelle Debatte auf und
- fragt nach Möglichkeiten transkultureller Erinnerung und debattiert öffentlich und international.
- nimmt deutsche Kolonialakteure – seien es skrupellose Sklavenhändler, betrügerische ‚Begründer‘ deutscher Kolonien oder gewalttätige Kolonialkrieger – kritisch unter die Lupe. Sie zeigt auf, wie diese sog. ‚Kolonialhelden‘ mit Straßennamen noch immer gewürdigt werden, wenngleich immer mehr Städte ihre Ehrung in Frage stellen.
- fasst Kolonialgeschichte auf als eine Erzählung anhaltender, aktiver und passiver Gegenwehr, an der sich ganz wesentlich auch afrikanische Frauen beteiligt haben.
- informiert über Persönlichkeiten der afrikanischen Geschichte – Opfer des kolonialen Unrechts und Menschen im antikolonialen Widerstand – die als alternative NamensgeberInnen in Frage kommen.
- lädt afrikanische, afrodeutsche und deutsche Autorinnen und Autoren ein, sich mit eigenen Beiträgen an der Ausstellung zu beteiligen.
- dokumentiert die Arbeit lokaler Initiativen in den Städten, die koloniale Straßennamen kritisch hinterfragen.
- wird von einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm begleitet: (Kreativ-)Workshops, Vorträge und Rundgänge.
- befragt ZeitzeugInnen aus afrikanischen Ländern, die in Deutschland leben, über ihre ganz persönlichen Erinnerungen an die Zeit des Umbruchs und der Unabhängigkeit.
- arbeitet vor Ort mit AnwohnerInnen, Schulklassen, afrikanischen und afrodeutschen Communities und Kunstschaffenden zusammen.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich an freedom roads! zu beteiligen. Willkommen sind:
- kreative Beiträge zur Ausstellung (ein kleines selbstgemachtes Objekt, ein Symbol, ein Foto, eine Zeichnung oder ein Alltagsgegenstand) > Sammelaktion
- Hinweise, historische Kenntnisse und Fotos an: info [at] freedom-roads [punkt] de
- Ideen und Vorschläge für alternative NamensgeberInnen (in der Ausstellung)
- Diskussionsbeiträge im Webforum (ab Ende August online)
Ausstellungsvorschau
13.8.- 22.9.2013 Ausstellung
Montag, 12.8.2013 Ausstellungseröffnung
Kunsthaus Hamburg
Klosterwall 15, Hamburg (U-/S-Bahn Hauptbahnhof/U-Bahn Messberg)
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 11 – 18 Uhr
Webseite: www.freedom-roads.de