Megastädte in Kunst und Klimaforschung
Ausstellung. Vorträge. Symposien
7. Mai – 26. Juli 2014
Öffnungszeiten
Samstags, 11 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung
Eintritt frei
Immer mehr Menschen zieht es in die Städte. Schon jetzt leben hier über 50% der Weltbevölkerung, Tendenz steigend. Viele Städte wachsen durch den permanenten Zuzug und hohe Geburtenraten ins Gigantische. Tokyo steht schon lange auf Platz 1, gefolgt von Delhi, Mexiko City, New York und Shanghai. Diese und andere Megastädte, die – je nach Definition – mehr als 5 oder 10 Millionen Einwohner zählen, sind das Ergebnis der ungeheuren Dynamik unserer Zeit. Unterschiedlichste Schicksale und Lebensentwürfe treffen in diesen Metropolen aufeinander. Als wichtige Zentren von Politik, Wirtschaft und Kultur spielen sie eine Schlüsselrolle im Prozess der Globalisierung.
Erst in den letzten Jahren rückt ihr massiver Einfluss auf den Klimawandel ins Bewusstsein. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen sind alarmierend: obwohl sie nur 2% der Erdoberfläche bedecken, konsumieren urbane Regionen und Megastädte rund 80% der weltweit erzeugten Energie und verursachen ca. 85% der globalen Treibhausgasemissionen! Doch sind die Städte nicht nur Mitverursacher sondern auch Opfer der Klimaerwärmung. Viele von ihnen liegen an der Küste und werden deshalb besonders stark mit den Konsequenzen zu kämpfen haben. Auch die immer häufiger auftretenden Hitzeperioden machen sich in Großstädten besonders drastisch bemerkbar. Urbane Räume kühlen kaum aus und bilden Hitzeinseln, deren Temperatur z.B. in Tokyo um bis zu 13°C über der des Umlandes liegen kann.
Die ERES-Stiftung zeigt ab 7. Mai 2014 eine Ausstellung mit begleitendem Veranstaltungsprogramm, das Megastädte als treibende Faktoren im globalen Klimageschehen untersucht. Das Projekt „Megapolis“ wird zeigen, wie sich Stoffkreisläufe und Metabolismus in Megastädten entwickeln und weshalb diese Regionen einen so hohen Anteil an der weltweiten CO2-Emission haben.
Naturwissenschaftler stellen sich drängenden Fragen: Können Metropolen wie Lima oder Santiago de Chile überleben, deren Wasser- und Elektrizitätsversorgung unmittelbar von den schmelzenden Gletschern der Anden abhängt? Wie lässt sich der permanent steigende Energie- Wasser- und Nahrungsverbrauch decken? Welche Möglichkeiten eröffnen gerade Megastädte, den durch die Verschwendung von Lebensmitteln erzeugten CO2-Ausstoß zu reduzieren, den die FAO als drittgrößten globalen Posten nach den USA und China aufführt? Wie gelingt es ausgerechnet Singapur als einer der am dichtesten besiedelten Städte der Welt das übliche Verkehrschaos aus Lärm, Staus, Abgasen und Smog zu vermeiden? Welche Konsequenzen hat die Versiegelung riesiger Bodenflächen durch Teer und Beton? Wie können intelligente Systeme der Abfall- und Abwasserentsorgung aussehen? Welchen Anteil hat die enorme Verschwendung von künstlichem Licht durch Leuchtreklamen, Straßen-, Gebäude- und Industriebeleuchtung an der CO2-Bilanz der Städte und welche ökonomischen und gesundheitlichen Folgen sind damit verbunden?
Künstler
Georg Aerni, Peter Bialobrzeski, Adam Magyar, Ton Matton, Marjetica Potr?, Reynold Reynolds, Urban-Think Tank, Mark Wallinger sowie Architekturentwürfe u.a. von MVRDV, Rotterdam/Shanghai, WOHA Architects, Singapur und Vincent Callebaut Architectures, Paris
Kontakt
ERES-Stiftung
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