Anlässlich des 25. Todestages von Joseph Beuys gibt es derzeit in ganz Deutschland einige Ausstellungen, die sein Werk wieder aufleben lassen. Als zentraler Aspekt seines Wirkens wird der Erweiterte Kunstbegriff gesehen, welchen er mit seiner Aussage „jeder Mensch ein Künstler“ prägte. Dass die Thematiken seiner Werke durchaus auch heute noch aktuell sind, zeigten auch die diesjährigen Proteste gegen den Castortransport nach Gorleben.
Im Jahr 1985 sollte ein Protestplakat gegen Atom Transporte verboten werden, da es vom Ordnungsamt als Aufruf zu strafbaren Handlungen angesehen wurde. Joseph Beuys wirkte dem entgegen, indem er dem Castorplakat durch seine Signatur den Status eines Kunstobjektes verlieh, welches nicht verboten werden konnte: „Menschengemässe Kunst muss 1. die Zerstörung des Menschengemässen verhindern und 2. das Menschengemässe aufbauen“ nur das ist KUNST und sonst gar nichts. Auf diesem Wege setzte Joseph Beuys, Mitbegründer der Grünen, ein deutliches Zeichen gegen Castortransporte nach Gorleben und stärkte der Anti-Atombewegung den Rücken.
Auch in diesem Jahr gab es erneut zahlreiche Proteste gegen den Castortransport, sodass dieser mit einer Rekordverspätung in Gorleben ankam. Zehntausende von Menschen verliehen ihrer Haltung gegenüber dem Castortransport nach Gorleben Ausdruck in Form von Protesten und Sitzblockaden und setzten damit ebenfalls ein Zeichen. In dieser Form zeigt sich, dass das Handeln des Einzelnen einen durchaus positiven Effekt auf die Gesellschaft haben kann.