Kinostart: Filmporträt eines Künstlers und Kritikers
In diesen Tagen soll Ai Wei-Weis Hausarrest in China aufgehoben werden – pünktlich zur Verffentlichung der Dokumentation Ai Wei-Wei: Never Sorry. Drei Jahre lang hat die Regisseurin Alison Klayman Ai Wei-Wei im Alltag begleitet und ihm mit ¨Never Sorry¨ ein Film-Porträt geschaffen. Ab Mitte Juni kann das Leben des bekannten Gegenwartskünstlers nun ganz aus der Nähe auf der Leinwand betrachtet werden.
Der Film ist ein Medium, dass in diesem Zusammenhang nicht unbekannt ist: In seinem Wirken als Künstler arbeitet Ai Wei-Wei oft durch soziale Netzwerke, das Internet ist seine Plattform des politischen Aktivismus. Auf Twitter und trmblr kommuniziert er mit der Welt.Künstler und Regierungskritiker; Ai Wei-Wei vereinigt diese Positionen. In der Kunst drückt er sich aus, kreativ und radikal setzt er sich mit dem China auseinander, das er sieht. Mit künstlerisch-politischem Aktivismus versucht der Dissident Missstände ans Licht zu bringen und Ungerechtigkeiten aufzudecken. Sein Ziel ist eine freiere Welt, in der Menschenrechtsverletzungen der Geschichte angehören. Er arbeitet mit Bildern und lässt sie sprechen; die Wirkung ist gewollt, aber mit seinem Verhalten nimmt der Künstler viele Risiken auf sich.
Aufgrund seines Engagements in Politik und Gesellschaft ist Ai Wei-Wei und seine Familie regelmä?ig von Repressalien durch die chinesische Behrden betroffen. Im vergangenen Jahr war er einige Monate an unbekanntem Ort inhaftiert und lebt seitdem in seinem Haus in Peking unter Hausarrest.
Über seine Rolle als Aktivist und Künstler fand im vergangenen Jahr eine Podiumsdiskussion an der Universität Lüneburg statt; wir berichteten.